„Können wir sicher sein, dass die Bewerberinnen und Bewerber tatsächlich kommen und wir langfristig mit ihnen planen können?“
Daniel Sip von der oldenburgischen Restaurantkette Moto Kitchen plant, 7 vietnamesische Fachkräfte aus den Bereichen Küche und Restaurant einzustellen. Im Interview erzählt er, welche Bedenken es vorab gab, Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren, und warum er sich für eine Teilnahme bei „Hand in Hand for International Talents“ entschieden hat.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, international nach Mitarbeitenden zu suchen?
Wir waren auf der Suche nach Fachkräften, insbesondere Köchen, Restaurantfachkräften oder Auszubildenden. Auf einer Fachmesse haben wir ein Unternehmen kennengelernt, das Fachkräfte aus Vietnam vermittelt – allerdings machte das Angebot einen etwas dubiosen Eindruck. Dieses Erlebnis haben wir bei einem Treffen mit der IHK angesprochen, die uns daraufhin von der Initiative „Hand in Hand for International Talents“ berichtete. Wir waren froh, eine strukturierte und seriöse Möglichkeit gefunden zu haben, internationale Fachkräfte für unser Unternehmen zu gewinnen.
Welche Bedenken hatten Sie in Bezug auf die Rekrutierung aus dem Ausland?
Da der Inhaber von Moto Kitchen Hien Tran selbst vor einigen Jahren aus Vietnam nach Deutschland ausgewandert ist, hatten wir weniger Bedenken in Bezug auf sprachliche Barrieren oder die Integration der neuen Kolleginnen und Kollegen. Vielmehr beschäftigten uns Fragen der Planbarkeit: Können wir sicher sein, dass die Bewerberinnen und Bewerber tatsächlich kommen und wir langfristig mit ihnen planen können? Auch die Frage, ob es uns gelingt, sie langfristig an unser Unternehmen zu binden, war für uns wichtig, da die Rekrutierung aus dem Ausland mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist. Ein weiterer Punkt war die Dauer des Deutschkurses in Vietnam. Da es von den zeitlichen Kapazitäten und der Motivation der Bewerber abhängt, wie schnell die Deutschkurse B1 absolviert werden, schwanken unsere Zeitpläne mit den einzelnen Bewerbern zwischen 8 und 12 Monaten bis zur Einreise.
Sie haben sich trotz der langen Zeit bis zur Einreise entschieden, den Weg weiterzugehen.
Ja, wir haben derzeit mit sieben Bewerberinnen und Bewerbern eine Absichtserklärung vereinbart. Vornehmlich sind es Köchinnen und Köche. Zusätzlich sind 2 Personen aus dem Restaurantfach dabei, die perspektivisch in Leitungspositionen eingesetzt werden sollen, um die Organisation unserer Restaurants zu stärken.
Auf welche Schwierigkeiten sind Sie bisher gestoßen?
Bislang hatten wir keine wirklichen Schwierigkeiten. Der gesamte Prozess verlief dank der guten Struktur und Unterstützung durch das „Hand in Hand“-Programm reibungslos. Natürlich erwarten wir, dass im nächsten Jahr, wenn die Bewerberinnen und Bewerber tatsächlich anreisen, einige Herausforderungen auf uns zukommen – beispielsweise bei der Wohnungssuche, der Eingewöhnung in den Arbeitsalltag oder der Unterstützung bei bürokratischen Angelegenheiten. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir diese Hürden mit der Unterstützung des Programms und unseres Netzwerkes hier in Oldenburg gut meistern können.